"tierische" Besucher im Camp.......
Geht nicht, oh doch....., das passiert sogar ziemlich oft. Ihr denkt an nichts böses und plötzlich steht ein Elefant hinter Euch im Camp......!
Trotz ihres gewaltigen Gewichts sind Elefanten echte "Leisetreter". Wenn sie nicht gerade einen Busch abreißen oder sich durch das dichte Unterholz zwängen, hört man von den Elefanten praktisch nichts....
Neben den Elefanten kommen auch gerne die Affen, Hyänen, Schakale und Schlangen in unsere Camps. Die letzteren suchen die Wärme des Feuers oder des Motors vom Auto. Die anderen sind scharf auf unser Essen, bzw. das was wir davon übrig lassen und als Abfall entsorgen.
Ab und an verirren sich mal ein Leopard, ein Gepard oder auch ein paar Löwen in unserem Camp. In der Regel sind sie auf der Durchreise. Großkatzen sind bequeme Tiere und laufen lieber über unsere Wege, als durch hohes Gras und dichten Busch.
Ganz selten, wenn mal ein Sandsturm über die Savanne zieht oder die Nächte bitter kalt sind, dann suchen die Großkatzen schon mal den Schutz des Autos.....
Die Löwen kommen selten unangemeldet. Man hört sie oft schon von weitem an ihren typischen Rufen. Diese nähern sich langsam und hören auch im Camp nicht mit den Kontaktrufen auf. Wie das klingt, könnt ihr Euch in dem angefügten Videoclip anhören.
Leoparden erobern unsere Lagerplätze meistens erst, wenn Stille im Camp eingetreten ist. Es sind eher zufällige Begegnungen, wenn man in der Nacht mal einen Blick aus dem Zelt wirft, zum Klo muss oder am Morgen erwacht und den Leoparden auf der Motorhaube liegen hat.....
Der Elefant kommt aus ähnlichen Motiven wie die Affen oder die Hyänen. Entweder ist er durstig und versucht sein Glück an den Sanitäranlagen oder unseren Vorräten. Oder er ist hungrig auf was Süßes..... Elefanten sind echte Leckermäuler und wenn z.B. die Früchte des Amarula reif sind, gibt es kein zurück. Zu leckeren Obst aus unseren Beständen sagt ein Elefant auch nicht nein.......
In Afrika gehen Geschichten rund, die von aufgeschlitzten Autos zu erzählen wissen, weil ein Elefant unbedingt an die Vorräte ran wollte und seine Stoßzähne als Dosenöffner am Wagen angesetzt hat..... Ob das stimmt, keine Ahnung. Selber erlebt haben wir so was noch nie. Vorstellbar ist es jedoch...., aber nur wenn das Tier echte Not leidet.
Am Ende dieses Artikels haben wir zwei Videos von YouTube gelinkt, die aufzeigen, wie sich Elefanten in den Camps von Reisenden zu schaffen machen. Beide Videos entstanden an den klassischen Punkten in Botswana, wo Elefanten in besonderer Nähe zu den Menschen leben.
Das erste wurde in der Savuti aufgenommen, das zweite im Xakanaxa Camp innerhalb des Moremi GR. Das Interesse der jeweiligen Elefanten galt niemals dem Menschen, sondern ausschließlich den Vorräten. Wenn Tiere zu oft die Nähe von Menschen suchen, werden sie irgendwann geschossen. Danke an die große YouTube Gemeinde, dass ihr diese Impressionen mit uns teilt.
Richtig ist, dass die grauen Riesen ein feines Riechorgan haben, mit dem sie auch unterirdisches Wasser aufspüren können. Wie gut dieses Riechorgan ist, durften wir im Oktober 2001 im Savuti Camp selber erleben......
Es war eines von den vielen trockenen Jahren im südlichen Afrika. Die spärliche, viel zu kurze Regenzeit lag schon fast ein Jahr hinter uns. Der Fluss führte schon mehrere Jahrzehnte kein Wasser mehr. Die Savuti präsentierte sich als gelb-graues Dryland. Staubige Luft, tiefsandige Pisten und ganz wenige Büsche und Bäume hatten noch grüne Blätter. Von den drei künstlichen Wasserstellen waren nur noch zwei in Betrieb. Die dritte ist dem Wandalismus durstigen Elefanten zum opfer gefallen. Entsprechend wurden die verbliebenen Wasserstellen rund um die Uhr von Elefanten belagert. Die Not der grauen Dickhäuter spiegelte sich in einer ungewohnten Aggressivität wieder. (Hier findet Ihr zwei kurze Videoclips zu dem Thema) . Natürlich belagerten die Elefanten auch das Savuti Camp. Mit ihren geschickten Rüsseln versuchten sie an die einbetonierten Wasserhähne der einzelnen Campspots zu gelangen. Meistens ohne Erfolg. Hier und da wurden Mitreisende beim Spülen oder Kochen von Elefanten aufgeschreckt. Nach erfolgreicher Flucht ins Auto konnte man nur hilflos zusehen, wie der entsprechende Elefant das Spül- oder Kochwasser trank......
Einer unserer Abende im Camp wurde durch einen plötzlich auftretenden Sandsturm, wie sie typisch für die Savuti sind, jäh beendet. Wir verkrochen uns in unsere Zelte. Auf dem Tisch war eine praktisch leere Wasserflasche zurück geblieben. Der Sturm legte sich schnell und wir schliefen erschöpft in unseren Dachzelten ein. Mitten in der Nacht schreckten wir durch eine ungewöhnliche Geräuschkulisse hoch. Direkt vor unseren Zelten schepperte etwas sehr unangenehm. Es hörte sich an, als hätten wir Wandalen vor dem Zelt, die unseren Tisch und die Stühle durch die Gegend warfen. So sehr wir uns auch bemühten, wir sahen nichts. Vor dem Zelt war es schwarz. Kein Lichtschein ermöglichte die Sicht in die Nacht. Das war ungewöhnlich. Seit Tagen hatten wir keine Wolken am Himmel und der Mond hatte jede bisherige Nacht zuvor deutlich erhellt. Unruhe stieg in uns auf und irgend ein ungutes Gefühl hielt uns davon ab das Zelt zu verlassen. Wir stierten weiter in das schwarze nichts und hörten hilflos zu, wie unsere Ausrüstung in irgendeiner Art misshandelt wurde.....
Ganz plötzlich erspähten wir in der Dunkelheit vor unserem Zelt einen kleinen weißen Fleck. Der Fleck bewegte sich und kam näher auf uns zu.
Urplötzlich wurde uns klar, dass dieser Fleck ein Auge war, der genau in unser Zelt schielte. Es war das Auge eines Elefanten und wir erstarrten zu Salzsäulen.
Nach einer schier endlos langen Zeit entspannte sich die Lage vor dem Zelt. Unsere schlimmsten Befürchtungen waren nicht eingetroffen. Der Elefant hatte sich werde am Wagen noch am Zelt zu schaffen gemacht. Langsam zog er davon und endlich erhellte auch das fahle Mondlicht wieder die Szenerie.
Wir sammelten den Tisch und die Stühle ein, die zum Glück unbeschädigt geblieben waren. Als wir eine total verbeulte und zerknitterte PET Flasche fanden, in der sich noch immer ein Rest Wasser befand, begriffen wir so ganz langsam was da draußen passiert war.....
Offensichtlich hatte der Elefant versucht den Minirest Wasser aus der Flasche zu trinken und war darüber erzürnt, dass es ihm nicht gelang die Flasche zu öffnen oder zu zerstören.
Wir haben für uns eine einfache Lehre aus dem Erlebnis gezogen......, Essen und Trinken gehört vor jeder Nachtruhe zurück ins Auto.
Im nächsten Video erlebt ihr, wie nah eine Begegnung mit Elefanten in Botswana sein kann. Wie so oft ist auch dieser Elefant auf der Suche nach Leckereien. Er wird in einem Zelt fündig....
Diese erfahrene Reisegruppe behält die Ruhe und bis auf die Tatsache, dass sie Äpfel im Zelt aufbewart haben, wurde im Umgang mit dem Besucher alles andere richtig gemacht.....