Bushküche - Kochen auf der Feuerstelle

Obwohl die Allradcamper mit Gaskochern ausgerüstet sind, werden Sie mit Sicherheit ein Lagerfeuer errichten.

Lagerfeuer spenden Wärme, Gemütlichkeit und Licht. Aber vor allem kann man darin Kochen, Backen und Grillen. 

Auf allen Campplätzen gibt es mehr oder weniger gut eingerichtete Feuerstellen, die Sie unbedingt zum errichten Ihres Feuers benutzen sollten.

Manchmal sind diese Feuerstellen von Elefanten, Flutwellen oder der sinnlosen Zerstörungswut zumeist alkoholisierter Menschen in einen unbrauchbaren Zustand gebracht worden. In diesem Fall müssen Sie natürlich nicht auf ein Lagerfeuer verzichten. Falls nicht schon eine Ausweichstelle geschaffen wurde, bauen Sie mit Steinen einfach eine Neue. Orientieren Sie sich bei der Wahl eines entsprechenden Platzes an ggf. schon vorher gebrauchten Feuerstellen. Es ist wirklich nicht schön, wenn jeder Camper einen anderen Platz für das Feuer wählt. Auf diese Art verwandelt sich der Campspot mit der Zeit zu einem umgegrabenen Aschehaufen! 

Ein Feuer entfachen Sie einfach durch zu Hilfenahme eines Grillanzünders, der in der Mitte des Feuerplatzes angezündet wird. Darüber schichten Sie pyramidenförmig dünnes Geäst, trockenes Buschgras und dann größere Holzstücke. Durch den auf diese Art geschaffenen Kamineffekt haben Sie ganz schnell ein gutes Feuer.

Fehlen Ihnen Grillanzünder funktioniert auch ein zusammengeknülltes Stück Papier.

Vermeiden Sie die Verwendung flüssiger Brandbeschleuniger, wie z.B. Benzin. Die entstehenden Gasverpuffungen sind unberechenbar und schwer zu kontrollieren. Ärzte sind weit weg.

Feuerholz können Sie in den allermeisten Fällen auf dem Weg zum Camp oder in der Umgebung des Camps selber sammeln. Nur in der Central Kalahari finden sie selten ausreichendes Feuerholz.

Trockenes Holz ist hart und bricht mit einem satten „Knacken“. Feuchtes Holz dagegen zeigt sich beim Versuch es zu brechen als sehr biegsam. Feuchtes Holz brennt sehr schwer und zeigt eine starke Rauchentwicklung. Einziger Vorteil des beißenden Qualms: Er hält Ihnen die Mücken vom Leib.

In einigen Supermärkten kann abgepacktes Feuerholz gekauft werden. In den meisten Supermärkten erhalten Sie Grillkohle, von der Sie immer einen Sack mitführen sollten. Auf den Anfahrtswegen zu einigen Np´s  wird von der Landbevölkerung entlang der Straße Feuerholz verkauft. Die Preise schwanken je nach Bündelgröße.

Der Kauf von Feuerholz ist eine moralische Gratwanderung. Er bringt der Landbevölkerung ein wenig Geld an die Hand. Aber er motiviert auch dazu, die wenigen verbliebenen Hölzer (von Bäumen kann man oft nicht sprechen) zu roden.

Mit Hilfe eines Dreibeins oder Nutzung des Grillrost als Kochplatte können Sie in so einem Feuer wunderbar Ihr Essen zubereiten. Am besten verwenden Sie gusseiserne Töpfe oder solche aus Emaille. Es geht aber auch mit normalen Edelstahlcampingtöpfen. Diese bekommen natürlich eine intensive, schwarze Patina, die sich beim Spülen als sehr hartnäckig erweist!

 

kleiner Tipp: Reiben Sie Edelstahltöpfe vor dem Gebrauch im Feuer mit einer starken Spülmittellösung ein (von außen) und lassen diese trocknen. Dank dieser „Schutzschicht“ reinigen sich die Töpfe nach dem Gebrauch leichter!

 

Bevor Sie das Camp verlassen oder sich am Abend zur Nachtruhe begeben muss das Feuer oder die Restglut unbedingt gelöscht werden. Am besten schaufeln Sie Sand in das Feuer. Dies erstickt die Flammen und verhindert im Falle eines aufkommenden Windes Funkenflug oder das Wiederentfachen des Feuers.

 

Was esse ich im Bush?

 

Im südlichen Afrika kauft man Obst, Gemüse und Fleisch von ausgezeichneter Qualität, Aroma und Geschmack. 

Trotz der Hitze und den schwierigen Transportbedingungen halten sich selbst empfindlichere Gemüse einige Tage. Man kann ca. 1 Woche ohne Zwischenstopp in der Zivilisation mit frischen Lebensmitteln überbrücken. In dem Kompressorkühlschrank an Bord des Geländewagens kann man frisches Fleisch, Butter, Milch, Wurst und Eier ungefähr genauso lange bevorraten. Selbst das landestypische helle Brot schafft in den meisten Fällen eine Woche bevor sich Schimmel bildet. 

Einige Reiseführer für Botswana hinterlassen beim Leser den Eindruck, man könne sich auf einer Safari nur von Tütensuppen und Konserven ernähren.

Dieser Eindruck ist falsch.

Abhängig von der Anzahl Personen, die in einem Fahrzeug reisen und dem zur Verfügung stehenden Transportangebot des Fahrzeugs kann der überwiegende Anteil der Nahrung problemlos frisch zubereitet werden (frische Nahrung benötigt mehr Stauraum)

 

Sie sollten trotzdem immer über einen entsprechend großen Vorrat an zusätzlichen Konserven und Fertiggerichten verfügen.

Zum einen können Ihnen Vorräte schlecht werden, der Kühlschrank kann defekt sein, oder die Affen plündern Ihre Vorratsbox!

Zum anderen muss auch immer die Möglichkeit einer Panne einkalkuliert werden, die Ihre Reise um ein paar Tage verlängern kann.

 

in den größeren Ortschaften entlang der Pisten finden sie kleine Kaufläden und Supermärkte. Selbst an Sonntagen können Sie oft bis ca. 13.00 Uhr einkaufen.

Die großen Supermärktketten (Spar, Shoprite, etc.) decken den kompletten Bedarf an Nahrungsmitteln, Campingzubehör, Hygieneartikeln und elementaren Medikamenten. Hier findet man auch Zeitungen (englische Sprache), Schokolade, Eis, einfaches Werkzeug, Batterien und einfachen Baubedarf wie Schrauben, Nägel, Dichtungen und Elektrozubehör.

In den kleineren Ansiedlungen treffen Sie auf ein deutlich reduziertes Nahrungsmittelangebot. Aber mit ein wenig Geduld und unter Ausnutzung aller Einkaufsquellen (z.B. Markt, Straßenstände, Läden der Einheimischen), wird es Ihnen auch hier gelingen, jederzeit den Bedarf an Grundnahrungsmitteln abzudecken.

Die meisten größeren Tankstellen verfügen über einen eigenen Shop, wo Sie auch Sonntags elementare Nahrung erhalten (Brot, Eier, Mehl, Konserven, gekühlte Getränke). Mit ein wenig Kreativität und Flexibilität können Sie auch aus diesem Angebot Ihren Speiseplan gestallten.

 

Der Geschäftssinn einiger, kreativer Einheimischer überrascht uns immer wieder! So finden Sie entlang der entlegensten „Touristroads“ manchmal kleinste Dörfer, in denen ein „Mini Supermarkt“ betrieben wird! Abhängig von der Versorgungslage bieten diese gekühlte Getränke, Grundnahrungsmittel, Süßigkeiten, Hygieneartikel, Zigaretten, Eisblöcke und manchmal sogar Diesel und Benzin aus Fässern an (Vorsicht!! – oftmals wird der Treibstoff mit Wasser gestreckt!! – hier sollte nur in der Not getankt werden!!)

Verlassen Sie sich nicht darauf, in der Not Treibstoff oder Vorräte von einer Lodge kaufen zu können. Individualtouristen sind dort aus nachvollziehbaren, geschäftlichen Gründen nicht immer gern gesehen.

 

Einige Lebensmittel sollten Sie schon von zu Hause mitbringen, da sie in Afrika entweder sehr teuer oder schlecht erhältlich sind und auch anders schmecken können:

 

  • Salatfixtüten, Kartoffelpürre-Pulver, Knäckebrot oder Schwarzbrot (in Folie geschweißt, hält auch in der Hitze), Brühwürfel, Gewürzwürfel, Espresso / Cappucchino in Tüten, Fertiggerichte, Tütensuppen, Wurstkonserven, Dauerwurst (Salami), Fleischkonserven, Multivitamintabletten (für Getränkezubereitung)

 

 

Was Sie im afrikanischen Supermarkt immer frisch und günstig finden werden:

  • Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Möhren, Gurken, Obst , Germsquashes, Flaschenkürbisse, frischer Spinat, grüne Bohnen, Pilze, Salate nach Angebot, Maiskolben, Weiskraut, Rotkraut, Knoblauch, Paprika
  • Nudeln, Reis, Öl, Essig, Salz, Gewürze, Zucker, Instantkaffee, Teebeutel, Milchpulver, H-Milch, getrocknete Kräuter, Ketchup, Tomatenmark, Erdnussbutter, Margarine (ist im südlichen Afrika leicht gesalzen) oder Butter, Marmelade, Senf, Mehl und Trockenhefe (wenn Sie selber Brot backen wollen), Konserven (Tomaten, Mais, Erbsen, Bohnen und andere Gemüse je nach eigenem Geschmack)
  • Steak, Huhn, Minutensteaks, Gehacktes (für Bolongnese), Corned Beef, Wiener Würstchen (abgepackt im Kühlregal, nicht als Konserve erhältlich), Bacon (zum Rührei), Wurst und Käse nach Angebot, Eier, Dosenfleisch, Thunfischdosen,.....
  • Trinkwasser, Sirup (um Geschmack an das Wasser zu bringen), Saft und Softdrinks. Bier, Wein und Spirituosen gibt es nur im Bottle Store.
  • Denken Sie an Alufolie, Haushaltsrolle, Kerzen, Grillanzünder, Spülmittel, Toilettenpapier, Streichhölzer und Feuerzeuge.

 

Tipp: leere Konservendose zur Hälfte mit Sand füllen und dann die Kerze hineinstecken. So steht die Kerze sicher und der Wachs läuft in die Dose. Positiver Nebeneffekt nach einiger Zeit ist die Dose voll Wachs und wenn die Kerze heruntergebrannt ist entsteht eine windfeste, langbrennende Lichtquelle!

 

Ideen und Anregungen für Ihre Bushküche

  • Spinat, blanchiert mit Erdnussbutter zu Kartoffeln und Steak
  • Maiskolben im Wasser gekocht oder vom Grill mit Margarine und Salz
  • Farmersalat aus geriebenem Weißkraut, Rotkraut, Möhren und Zwiebeln
  • Germsquashes zwanzig Minuten kochen, aufschneiden, Kerne entfernen und mit Margarine und Salz servieren (Flaschenkürbisse schmecken so auch gut)
  • Flaschenkürbis aufschneiden, ausschälen, Zwiebeln hacken, beides im Topf mit wenig Wasser und Öl einkochen und nach Geschmack würzen
  • Gemischte Gemüsepfanne: Karotten, grüne Bohnen, Pilze, Tomaten, Paprika, Zwiebeln mit Öl in Pfanne dünsten (schmeckt auch hervorragend mit Fleisch oder Thunfisch)
  • Rührei mit Speck (schmeckt nicht nur zum Frühstück, passt auch zu Bratkartoffeln)
  • Gemüsereis: angegebene Menge Wasser für Reis, Reis, und kleingeschnittenes Gemüse nach Wahl gemeinsam einkochen und nach Geschmack würzen
  • Nudel: Dosentomaten, Zwiebeln, geschnittene Gurke, 1 Tl. Zucker, Salz, Paprika, Öl und Oregano in der Pfanne sämig kochen und zu Spagetti servieren
  • Thunfischsalat: Thunfisch- und Maiskonserven, kleingehackte Zwiebeln, Paprika und Tomaten, Öl, Essig, Salz und Gewürz nach Geschmack
  • Knoblauchbrot: Weißbrot mit Margarine und gehacktem Knoblauch bestreichen und gemeinsam rösten

 

Diese Liste lässt sich beliebig nach Geschmack variieren. Mahlzeiten dieser Art sind auch im Busch schnell und einfach zubereitet.

  

Bushbrot aus dem afrikanischen Backofen:

 

750g Mehl, 1 Beutel Trockenhefe (ca. 1 EL), 1El Zucker, Salz, 1 Tasse Wasser (lauwarm)

 

  • Wasser, Hefe und Zucker verrühren und an einem Warmen Ort für 10 Minuten zugedeckt gehen lassen. Zwischenzeitlich den gusseisernen Topf gut einfetten. Salz, Mehl und Hefezubereitung gut miteinander mischen und reichlich durchkneten. Den Teig im Topf zugedeckt für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort erneut gehen lassen. Schaufeln Sie ein Loch, dass etwas größer ist als der Topf und bedecken den Boden dieses Lochs mit weißglühender Kohle. Stellen Sie den Topf auf die Kohle und füllen danach das Loch komplett mit glühender Kohle (um den Topf herum und über den Deckel). Die Obere Glut nach ca. 20 Minuten erneuern. Backzeit ca. 35 - 45 Minuten. Fehlt ein entsprechender Topf kann das Brot zu einer etwa tellergroßen, flachen, ca. 2 cm hohen Scheibe geformt werden, welches mit einer Backzeit von ca. 15- 20 Minuten direkt in der Glut zubereitet wird. Nach dem Abkühlen kann die Asche mit einem Stock gut abgeklopft werden.

 

Tipp: Auf die gleiche Art lassen sich auch Gulasch, Braten und Eintöpfe garen


 Guten Appetit!