Linyanti

Der Weg zu der üppigen Sumpflandschaft am Linyanti hat es in sich. Die ersten 14 Km der insgesamt 43 Km langen Strecke bestehen praktisch nur aus sehr feinem Tiefsand. Bereits nach 2 Km Fahrt durchquert man eine erste Tiefsandsenke. 1. Gang und Allrad mit Untersetzung sind Pflicht! Halten Sie ihr Fahrzeug möglichst in Bewegung.

Wenn Sie trotzdem anhalten müssen, berücksichtigen Sie unsere Hinweise aus dem Kapitel Fahren im Gelände.

Das härteste Stück folgt aber erst 5 Km später, nach dem Sie eine Gabelung passiert haben an der Sie rechts fahren. Die kommenden 4 Km überfahren Sie die Magwikhe Sandridge (das einstige Ufer des Magkadigkadi Sees) Über die Jahrtausende wurde hier reichlich Sand angeschwemmt. Zu der ausgefahrenen Extremtiefsandpassage gibt es einige alternative Umgehungen durch die Büsche. Vielzählige Wildpfade kreuzen immer wieder die Piste und reduzieren deren Qualität zusätzlich. So oder so, man kommt nicht schnell voran. Später führt die Piste durch dichteren Mopanewald  und wird zunehmend besser. Die Fahrtzeit beträgt in der Regel 2 Stunden.

Wer diese Piste umgehen will, fährt ab dem Camp in Richtung Chobe Fluss und kann nach dem passieren des Savuti Gates links entlang der Parkgrenze zum Linyanti fahren. Das sind natürlich deutlich mehr Kilometer, aber mit wenig Sand und entlang der Parkgrenze verläuft eine sehr breite Piste bis zum Gate am Linyanti. Die Fahrtzeit für diese unstrapaziöse Strecke ist vergleichbar mit der direkten Tiefsandstrecke.

Der Uferbereich des Linyanti empfängt Sie mit ausgedehnten Riedgras und Papyrussümpfen, die herrlich klare Wasserläufe umsäumen. Der Linyanti ist ein Paradies für Elefanten und Flußpferde. Diese Region steht im krassen Gegensatz zur Dürre der Savuti.

Das Camp liegt unter hohen Schatten spendenden Bäumen. Es gibt Duschen und Toiletten, die in der Regel auch funktionieren. Unweit des Camps liegt das alte, halb verfallene Wildhütercamp und erzählt von besseren Tagen. Das neue Wildhütercamp liegt direkt an der Parkgrenze in Richtung Chobe Fluss.

Der Nationalpark ist hier am Linyanti gerade mal sieben Kilometer breit und wird rechts und links von Jagdgebieten begrenzt. Meiner Meinung nach merkt man das den Wildbeständen auch deutlich an. Selten sieht man hier trotz der üppigen Vegetation mal mehr als eine Hand voll Kudus, Zebras oder Antilopen. Ab und an durchstreifen ein paar Löwen den Sektor. Dafür freuen sich die Affen über jeden Besucher des Camps. Nichts kann man unbeaufsichtigt liegen lassen. Hier wird einem sogar das Brot vom Tisch geklaut, während man an diesem isst.....

Gejagt wird von April bis September und gelegentlich hört man das auch. Für die obligatorischen Game Drives (Pirschfahrt) steht hier nur die Uferpiste zur Verfügung.

Entschädigt wird man von den Elefanten. Dicht beim alten Wildhütercamp führt eine seichte Schneise ins Wasser. Es ist eine Zuwegung der Elefanten in die klaren Gewässer der Sümpfe. Andauernd strömen Elefanten einzeln oder in kleinen Gruppen hier in das Wasser und tollen wie kleine Kinder darin herum. Einige durchschwimmen die Sümpfe und wechseln zu den vielen kleinen Inseln im Fluss, die reichlich Nahrungsangebot bereit halten.  Der Linyanti wirkt wie eine große Badeanstalt für Elefanten.

Die viel zitierten großen Wildherden am Linyanti haben wir nie zu sehen bekommen, was ggf. an unseren Reisezeiten gelegen hat.......

Wer also mal in abgeschiedener Ruhe Elefanten beim ausgiebigen Bad zusehen möchte, wird am Linyanti sicher fündig.