Chobe NP

Neben dem Moremi ist der Chobe NP das zweite große Aushängeschild unter den Nationalparks in Botswana, obwohl er von der Fläche betrachtet größer als der Moremi ist, bietet er bei weitem nicht die gleiche Artenvielfalt. Denoch sind die Zahlen an Wild durchaus mit denen des Moremi vergleichbar und Game Drives im Chobe gehören zu den unvergesslichen Erlebnissen einer Botswanareise.

 

Der Chobe NP ist nach dem Central Kalahari Game Reserve und dem Gemsbock Nationalpark der drittgrößte Nationalpark Botswanas und wird in vier grundlegende Teilgebiete unterschieden:

  • Chobe „Flussufer“: Im Nordosten des Landes dicht bei Kasane gelegen, verläuft der Park entlang des Ufers vom Chobe Fluss und grenzt damit im groben an Namibia, Sambia und Zimbabwe.  Das Ufer des Chobe ist von üppigen Schwemmlandschaften geprägt und geht über teils tiefsandige Dünen in eine Bush- und Dornensavane über. Die Nähe zu Kasane macht diesen Teil zu dem am stärksten besuchten  des Chobe NP.  Hier kommt man hin um große Elefantenherden, große Büffelherden und Flußpferde zu sehen. Natürlich gibt es hier auch reichlich Krokodile, Löwen, Leoparden, Affen, Straußen und seltene Wasservögel.
  • Savuti: Das einst trockene, rauhe Herz des Chobe NP gliedert sich tiefer südlich an das Chobe Flussufer an. Zur Zeit ist die Savuti eine üppige Schwemmlandschaft mit Sümpfen und fruchtbaren Savanen.  Der seit Jahrzehnten ausgetrocknete Savuti führt wieder permanent Wasser. Sollte der Savuti eines Tages aber wieder versiegen, wird sich die Landschaft zurück verwandeln in die weite, fossile, trockene Steppe mit karger Vegetation, so wie wir die Savuti über Ewigkeiten kannten.  Eine kleine Zahl massiver Felshügel umrahmt die von Flußläufen durchzogene Gras- und Sumpfebene. Ein Hauch von Abenteuer umweht diese Region, über die es hunderte kleiner Erzählungen im Sinne der Lagerfeuerromantik  gibt.  Während der anhaltenden Dürren gewährte die Savuti nur ganz selten, im Anschluß an eine ergiebige Regenzeit dem Reisenden Einblicke in die tiefe Fruchtbarkeit, die diese Region einst prägte. Die Region war während der Dürre berühmt für ihre mächtigen Junggesellengemeinschaften an Elefantenbullen, Löwen, Hyänen, Leoparde und Geparde, die sich von den Herden und Gruppen ernähren, die das Savutigebiet auf ihrer Reise vom Chobe zum Moremi (und umgekehrt) durchwandern müssen. Die Savuti ist immer noch die kürzeste und schnellste Verbindung zwischen Kasane und Maun und kann zum Zwecke das Transits genutzt werden, ohne das Parkeintritte bezahlt werden müssen.
  • Linyanti: Zwischen dem Chobe Fluss und dem Moremi schließt sich nordwestlich der Savuti ein ausgedehntes Sumpfgebiet an. Wirklich schwere Tiefsandpisten winden sich vom Savuti Camp gleich einer Cobra über Sanddünen, durch Dornensavane und Mopanewälder, bis sich der Sand nach und nach verliert und in das fruchtbare Linyantiareal übergeht. Der Linyanti ist das Badeparadies für Elefantenherden, die bei ihren strapaziösen Reisen durch die Savuti hier gerne einen Badetag einlegen. Daneben finden sich die unvermeintlichen Affen, Löwen, Hippos und verschiedene Antilopen in lockeren Gruppenverbänden.
  • Nogatsaa: Entlegene Einsamkeit eröffnet sich nordöstlich der Savuti. Einst gab es in dieser waldigen Region ein Camp, einen Staudamm, Aussichtsplattformen und Tourismus. Der Staudamm brach, Dürre machte dieser Region lange zu schaffen und die Camps verfielen.  Es verirrt sich nurnoch selten ein Tourist in die Region. Die Camps werden schon lange nicht mehr gebucht. Die Pisten sind ziemlich überwuchert und in wirklich schlechter Kondition. Die Region kann nach Niederschlägen gut Wasser halten, was zu schlammigen und schweren Pisten führt. Wer es wirklich wild und einsam mag, wird die Gegend lieben. Ein GPS und Fahrten  im Konvoi zu zwei Fahrzeugen kann ratsam sein, weil bei einer möglichen Panne ggf. über Wochen kein anderes Fahrzeug durch die Region kommt. Ich werde hier keine weitere Beschreibung von Nogatsaa einstellen, weil wir seit mehr als 10 Jahren nicht mehr dort waren.

 

Neben der abwechslungsreichen Vegetation ist der Chobe NP natürlich bekannt für seine zahlreichen, grandiosen Elefanten- und Büffelherden. Die größten und meisten Elefantenherden Botswanas leben im Chobe NP. Da der Park nicht eingezäunt ist können die Herden auf ihren uralten Wanderwegen bis tief in die Nachbarländer wandern. Nirgendwo sonst in Afrika leben Elefanten noch so frei und ungestört wie im Chobe NP. Neben den Elefanten beherbergt der Park entlang des Chobeufers viele wasserabhängige Tiere und in den restlichen Regionen findet man nahezu alle anderen „Wald- und Buschbewohner“. Mit ein wenig Glück finden Sie Büffel, Kudus, Impala, Elen-, Rapp- und Pferdeantilopen, Hyänen, Löwen, Schakale, Wildhunde, Geparden, Krokodile, Hippos, div. Wasserantilopen und Leoparden.

Im Chobe NP (Savuti) gelang es vor einigen Jahren einem Team aus Fotographen und Forschern zu beweisen, das der Elefant neben dem Menschen einen natürlichen Feind hat, den Löwen. Zum ersten mal ist es hier gelungen die Jagd von Löwen auf Elefanten auf Filmaterial zu dokumentieren.