Wildhunde (Lycaon pictus)
Die Wildhunde werden auch als African Painted Wolf oder Hyänenhunde bezeichnet. Ihr auffälliges Äußeres mit dem bunt gefleckten Fell gehört leider zu den ganz seltenen Anblicken Afrikas. Die hundeähnlichen, hochbeinigen Tiere mit schlanker Silhouette und den großen, rundlichen Ohren sind vom Aussterben bedroht.
Wer Wildhunde beobachten kann erlebt die nomadischen Tiere in der Regel als sehr geschäftige Hektiker, die kaum eine Sekunde irgendwo still stehen bleiben können. Scheinbar wild und unstrukturiert springen sie hin und her, schnüffeln hier und da um im gleichen Moment schon wieder weiter zu Laufen. Diese Tiere sind auf der Suche nach Beute und das Spektakel endet genau so schnell, wie es begonnen hat. Kaum hat man sie gesichtet sind schon wieder verschwunden.
Wildhunde sind eigentlich extrem erfolgreiche Teamjäger. Vermutlich sind sie sogar die erfolgreichsten Jäger in Afrika. Nach dem Prinzip der Hetz- oder Treibjagd verfolgen sie ihre Beute über viele Kilometer und treiben sie damit an den Rand der Erschöpfung. Über Distanzen von einigen Kilometern können Wildhunde Spitzengeschwindigkeiten von ca. 50-55 Km/h halten. Einzelne Wildhunde wechseln sich beim Treiben ab, bis ihre Beute isoliert und vollkommen erschöpft ist und sich nicht mehr wehren kann. Auf diese Art erlegen die Wilhunde auch größte Antilopenarten.
Der Tod der Beute erfolgt dann durch Erstickung mittels gezielter Bisse in die Luftröhre oder in den Kehlkopf.
Wildhunde leben in sozial gut strukturierten Gruppen von 5 bis maximal 12 Tieren. An der Aufzucht des Nachwuchs beteiligen sich alle Mitglieder, genauso wie an der Jagd. Der Konkurrenzdruck in afrikas Busch ist hoch und entsprechend haben die Wildhunde mächtige Feinde. Gerade Löwen und Hyänen setzen den Gruppen gerne zu, töten den Nachwuchs und versuchen den Wildhunden die Beute zu entreissen.
Die Verteidigung gegenüber Feinden erfolgt bei den Wildhunden nach den gleichen Prinzipien wie bei der Jagd. Sie versuchen Gegner aus einer Gruppe zu isolieren um diese dann mit schnellen gezielten Bissen in die Flucht zu treiben. Was bei Hyänen durchaus erfolgreich funktioniert, versagt bei einer Übermacht Löwen. Sie verlieren regelmäßig die Beute an die ungeliebte Konkurrenz.
Um dieses Problem zu minimieren verschlingen Wildhunde direkt vor Ort große Teile ihrer Beute und versuchen erst dann die Reste im Unterholz zu sichern. Diejenigen Wildhunde, die zur Bewachung und Versorgung des Nachwuchses am Bau verblieben sind, werden später von den anderen Tieren mit hervorgewügtem Fleisch versorgt.
Die starke Dezemierung der Wildhundebestände in Afrika resultiert nicht alleine durch die Konkurrenzsituation zu Löwen und Hyänen. Es sind vielmehr die Eingriffe des Menschen in den Lebensraum der Wildhunde, die riesige Areale für ihr nomadisches Leben benötigen. Zudem machen die Rancher Afrikas gnadenlose Jagd auf Wildhunde, weil diese immer wieder Rinder erlegen.